In den kommenden Ausstellungswochen widmet sich eine Reihe von Live-Talks ausgewählten Themen wie: Wer ist eigentlich im Mittelalter gepilgert? Wie sah es mit dem Armutsethos um das Pilgern aus? Wie und vom wem wurden Pilgerzeichen getragen? Wer hat von den großen Pilgerströmen profitiert? Die Gespräche nehmen dabei den virtuellen Rundgang oder einzelne Exponate als Ausgangspunkt. Teilnehmen kann jede*r über den unten angegebenen Zoom-Link. Es ist auch möglich, als Beobachter*in die Veranstaltung über Facebook live zu verfolgen und dort die Kommentarfunktion zu verwenden.
Die Veranstaltung ist kostenlos, Spenden sind jedoch erwünscht. Fragen zur technischen Voraussetzung lassen sich klären unter Tel. 04141 79 773 50.

DO 22. April 2021 | 18-19 Uhr
Pilgernde Frauen, weibliche Heilige, Pilgern im Geiste
Pilgerte man im Mittelalter zu weiblichen Heiligen, so konnte man zwischen sehr unterschiedlichen Rollenbildern wählen: Der Jungfrau, der dreifach verheirateten Stammmutter oder der Gelehrten. Wie aber stand es um pilgernde Frauen? In dem Gespräch mit Mai-Britt Wiechmann, Sammlung Frauenstift Gandersheim, wird es um die Frage gehen, wie, wann und wohin Frauen im Mittelalter gepilgert sind.

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DI 27. April 2021 | 18-19 Uhr
Wege durch den Himmel – ein Ausstellungsrundgang
Das Gespräch findet in einem virtuellen Ausstellungsrundgang statt. Welche Gründe gab es für die Pilgerfahrt? Welche Orte wurden ausgewählt und welche Heiligtümer verehrt? Was zeugt heute von den Pilgerfahrten? Der Talk bietet einen Überblick über das Pilgern im Norden und stellt die unterschiedlichen Pilgerorte vor, auch die Stader Pilgerzeichenfunde.

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https://fb.watch/58KTI5VDhy/

DO 29. April 2021 | 18-19 Uhr
Pilgern und Profit
Ein vielbereister Pilgerort hielt nicht nur Erlösungsangebote bereit, sondern generierte auch viel Geld. Wie entstanden solche Pilgerorte? Und wer profitierte von deren Erfolg? Im Gespräch mit dem Ausstellungskurator Hartmut Kühne geht es um die marktwirtschaftlichen Aspekte des mittelalterlichen Pilgerns und werden die komplexen Infrastrukturen rund um die Pilgerziele beleuchtet.

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DI 4. Mai 2021 | 18 Uhr
Süßer die Glocken nie klingen
Pilgerzeichen wurden nicht nur an der Kleidung getragen, sondern auch auf Glocken verewigt. Auch die Glocke der Wunderblutkirche in Bad Wilsnack, die zurzeit als Replik über dem Stader Hafen schwingt, ist ein solch bildtragendes Exemplar. Wir sprechen mit Jochen Purps (Förderverein Wunderblutkirche St. Nikolai e. V.), Edgar Ring (Stadtarchäologie Lüneburg) und Harmut Kühne (Kurator der Ausstellung) über die wechselvollen Geschichten von Original und Replik sowie über die den Glocken-Zeichen zugesprochenen Bedeutungen. Wie kamen die Bildprogramme zu Stande? Welche Magie entfaltete der Klang?

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DO 6. Mai 2021 | 18 Uhr
Antijudaismus und Wallfahrtswesen 
1493 wurden in Sternberg 27 Männer und 2 Frauen jüdischen Glaubens ermordet. Man hatte Ihnen die Schändung von Hostien und damit die Wiederholung des Mordes an Christus zur Last gelegt. Die mediale Verbreitung dieses auf Basis von erpressten Geständnissen und fingierten Beweisen geführten Prozesses machte Sternberg zu einem vielbereisten Pilgerziel und leistete auch andernorts der Verfolgung von Juden Vorschub. Im Gespräch mit Kristin Skottki (Uni Bayreuth) schauen wir uns an, unter welchen historischen Bedingungen die Glaubwürdigkeit der Kollektivschuld erzeugt werden konnte und schlagen den Bogen in die heutige Zeit.

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DI 11. Mai 2021 | 18 Uhr
Pilgerzeichen: Symbol, Souvenir, Massenware
Rund 200 Pilgerzeichen wurden dem Schlick des Stader Hansehafens abgerungen. Vieles verrät uns dieser bedeutende Fund. Im Gespräch mit Ann Marie Rasmussen (University of Waterloo) wird anhand der Zeichen der Frage nachgegangen, wie Pilgerzeichen im Mittelalter verwendet wurden. Warum wurden sie getragen und von wem? Wie war es möglich, sie zu verstehen? Was verrieten sie über ihre Träger*innen?

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